Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Banu28 am 28.10.2018, 9:51 Uhr

Nicht optimal, aber auch nicht sooo schlimm!

Hallo,

ich kann Deine Bedenken verstehen. Du wirst natürlich auf gewisse Weise alleinerziehend sein. Aber das geht vielen Müttern so - sowohl denen, die wirklich allenerziehend sind, als auch denjenigen, deren Männer viel weg sind, z. B. im Ausland oder monatelang auf Montage etc.

Dieser Zustand ist nicht optimal, aber auch nicht so gravierend, wie Du es Dir ausmalst. Zum Trösten und für den Alltag (Beikoststart etc.) sind eh meist wir Mütter zuständig, auch wenn der Vater da ist. Du wärest auch so die Hauptbezugsperson Deines Kindes, das ist immer derjenige Elternteil, der tagsüber da und für alles zuständig ist. Frauen sind meist auch viel besser informiert als Männer, was Ernährungsfragen etc. angeht. Mein Mann hatte davon kaum Ahnung und hat mir da völlig vertraut.

Woran es eigentlich hapert bei Dir, ist das Vertrauen in Dich selbst. Und die Zuversicht. Wenn ich von meinen Kindern eines gelernt habe, dann dies: Wir Mütter haben die Wahl. Wir können uns entscheiden, ständig alles „richtig“ und „perfekt“ machen zu wollen. Dann scheitern wir jeden Tag mindestens ein Mal. Wir erreichen nie unsere eigenen Ansprüche. Wir werden dann von frustriert oder gar von Schuldgefühlen geplagt, weil wir nicht die engelsgleiche, wunderbare, ausgeglichene, immer geduldige Mutter sind, die wir glauben, sein zu müssen.

Oder: Wir vertrauen darauf, dass wir genau die Mutter sind, die unser Kind will und braucht. Dass wir nicht alles, aber das Meiste richtig machen. Dass dies völlig ausreicht, um unserem Kind eine wirklich glückliche Kindheit zu bieten.

Eine Freundin von mir ist Psychotherapeutin. Sie sagte mal: „Die Schuldgefühle der Mütter, die ständig Angst haben, etwas falsch zu machen, sind eine viel größere Belastung für ein Kind, als die echten Fehler.“ Heißt: Eine entspannte Mutter, die sich selbst vertraut und die zulässt, dass sie auch mal was falsch oder nicht optimal macht, ist eine prima Mutter. Eine ängstliche Mutter, die ständig fürchtet, ihrem Kind zu schaden, ist eine unentspannte, verkrampfte Mutter. Ihre unterschwelligen Ängste und Schuldgefühle belasten ihr Kind sehr.

Langer Rede kurzer Sinn: Du wirst es gut machen! Dein Kind wird glücklich sein! Du darfst auch mal mies drauf, ungeduldig, müde, überfordert und genervt sein - das sind ALLE Mütter mal. Du darfst in der Erziehung experimentieren: Welche Lösung (eigenes Bettchen oder Familienbett?) passt am besten zu Euch? Welcher Weg funktioniert am besten für Euch, welcher nicht so gut? Welcher Beikoststart passt am besten zu Deinem Kind? Es gibt nicht richtig und falsch. Wichtig ist, dass Du Dein Kind da abholst, wo es mit seinen Bedürfnissen steht. Sieh gut hin, lerne von Deinem Kind, was es gerade will und braucht, probiere aus, findet Euren Weg.

Wenn Dein Mann da ist, lass ihn viel mit Eurem Kind allein machen und ziehe Dich raus. Auch wenn es den Beiden anfangs nicht leicht fällt oder Dein Kind zu Dir strebt, lass die Beiden machen, sie kriegen das hin.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.